piwi_ungespritztPilzwiderstandsfähige Rebsorten trotzen den Pilzkrankheiten wie echtem und falschem Mehltau. Gezüchtet werden diese neuen Rebsorten durch klassische Zuchtmethoden, wobei natürliche Pilzresistenzen aus Wildreben in die europäischen Edelreben eingekreuzt werden. So können die hervorragenden Eigenschaften für hohe Weinqualität der Edelreben mit der Widerstandsfähigkeit aus den Wildreben kombiniert werden. Durch gezielte Züchtung und Selektion entstehen neue Rebsorten, die es ermöglichen den Weinbau nachhaltiger zu gestalten und die zukünftigen Herausforderungen im Weinberg zu bewältigen.

Abbildung: Vergleich von zwei Rebstöcken ohne Pflanzenschutz. Während der Stock links ohne Resistenz starke Schäden durch pilzlichen Befall aufweist, ist die PIWI-Rebe rechts gesund.

Aber warum müssen Reben gegen Mehltau widerstandsfähig sein und wie konnten Winzer vor Hunderten von Jahren auch ohne diese Widerstandsfähigkeit erfolgreich Wein anbauen? Im 19. Jahrhundert wurden mit Pflanzgut aus Nordamerika auch Pilzkrankheiten eingeschleppt. Seit dieser Zeit müssen Reben mehrmals jährlich gespritzt werden, um den Mehltau in Zaum zu halten. Ein Befall kann zu enormen Ernteausfällen und fehlerhaften Weinen führen.

Aus diesem Grund werden im Weinbau erhebliche Mengen an Pflanzenschutzmitteln gegen die Mehltaupilze (Fungizide) ausgebracht, um den Pilzbefall zu unterbinden und die Ernte zu sichern. In Zahlen ausgedrückt: 58% der Fungizide innerhalb der EU entfallen auf den Weinbau, der lediglich 5% der landwirtschaftlich genutzten Agrarfläche ausmacht [1].

Pilzwiderstandsfähige Rebsorten tragen dazu bei, den Aufwand an Pflanzenschutzmitteln deutlich zu reduzieren und schonen so die Umwelt. Der Winzer spart dabei zudem Zeit und Geld.

Für den Verbrauer ergeben sich neue interessante Weine die ein hohes Maß an Qualität besitzen. Fragen Sie doch einfach beim nächsten Einkauf in Ihrer Weinhandlung oder beim Winzer Ihres Vertrauens nach Weinen aus PIWI-Reben.