Pilzwiderstandsfähige Neuzüchtungen sind das Zukunftsszenario der Rebenzüchtung. Sie liefern Weine mit hochwertiger Qualität und besitzen gleichzeitig eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber den beiden bedeutendsten Schaderregern: Falscher Mehltau (Plasmopara viticola) und Echter Mehltau (Erysiphe necator). Seit ihrer Einschleppung nach Europa im 19. Jahrhundert sind intensive Pflanzenschutzmaßnahmen im Weinbau unabdingbar. Eine Ausweitung der Anpflanzung dieser neuen Rebsorten wäre die beste Strategie, um den Pflanzenschutzaufwand im Weinbau nachhaltig zu reduzieren.

Das Anbausystem Minimalschnitt im Spalier führt zu einer weiteren Mechanisierung und reduziert die Handarbeit im Weinberg drastisch. Arbeitsschritte wie Rebschnitt von Hand, Heften und Biegen entfallen und werden durch einen Winterschnitt mit dem Laubschneider ersetzt. Dadurch verändern sich die Wachstumsbedingungen der Rebe, deren Auswirkungen seit einigen Jahren nicht nur in Forschungseinrichtungen, sondern auch in der weinbaulichen Praxis untersucht und beobachtet werden. Neben dem wirtschaftlichem Vorteil der Arbeitszeitreduktion fällt besonders die deutlich erhöhte Traubengesundheit und Botrytisfestigkeit durch eine lockerere Traubenstruktur, kleinere Beeren und festere Beerenhäute auf. Dies stellt gemeinsam mit dem späteren Lesezeitpunkt und der längeren Reifezeit eine Möglichkeit dar, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken. Durch die hohe Anzahl an Trieben sinkt das Risiko für Schäden durch Hagel, Spätfröste, Sonnenbrand und Tierverbiss, macht jedoch meist auch eine gezielte Ertragsreduktion erforderlich. Diese ist wichtig, um die Weinqualitäten zu erhalten, sowie Nährstoffmangel und Chlorose an den Rebstöcken vorzubeugen.

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Das NoViSys Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, durch die geplanten Forschungsarbeiten pilzwiderstandsfähige Rebsorten als innovative Errungenschaften der Rebenzüchtung stärker in den Anbau zu bringen und dies mit den vielen Vorteilen des Minimalschnitt im Spalier zu kombinieren.