ERO-Gerätebau GmbH

AP1.2: Maschinelle Ertragsreduktion
AP3.1: Quantifizierung der maschinellen Ertragsreduktion

Neben dem wesentlichen Vorhabenziel, ein validiertes System zur Ertragsreduktion auf dem Traubenvollernter (TVE) zu implementieren, steht für die Fa. ERO vor allem der technische Support der anderen Projektpartner im Vordergrund. So werden in AP1.2 die wichtigsten Einflussfaktoren der am TVE einstellbaren Parameter auf die maschinelle Ertragsreduktion definiert und deren Auswirkungen im Weinberg erforscht. Ein Traubenvollernter vom Modell SF200, wird zu einem Trägerfahrzeug, dem Phenoliner, für das Messsystem aus AP3.1 umgebaut. Die manuelle Datenerhebung aus AP1.2 kann somit bereits in Teilen automatisiert werden. Außerdem werden Versuche zur Bestimmung des Traubentankinhaltes durchgeführt, wodurch die Menge des reduzierten Ertrages bestimmt werden kann.

Hochschule Geisenheim University

AP2.4 Physiologische Grundlagen der Reifeverzögerung
AP4.2 Versuchsweinausbau und Verkostungen

An der Hochschule Geisenheim wird die Auswirkung der Ertragsregulierung auf Physiologie und Phänologie der Reben untersucht, um die physiologische Grundlage der Reifeverzögerung nach der Ausdünnung zu bestimmen. Dabei zeigten die Reben nach der Ausdünnung eine verringerte physiologischen Leistungsfähigkeit. Bereits ca. drei Wochen nach der Ausdünnung haben die Reben jedoch den Entwicklungsrückstand gegenüber der nicht ausgedünnten Variante kompensiert und zeigen eine schnellere Reife bzw. höhere Qualität.
Zudem organisiert die Hochschule die Verkostung der Versuchsweine innerhalb des Novisys-Panels. Hierbei wurden alle Versuchsweine der Partner aus den Sorten Riesling und Regent verkostet und bewertet. Die ersten Ergebnisse zeigten, dass trotz einer leichten Abnahme der Farbe in Weinen aus dem MSS deren Qualität als gleichwertig, in einigen Fällen sogar als besser im Vergleich zum traditionellen Spaliersystem empfunden wurden.

Hochschule Heilbronn

AP5.1 Sozial- und Betriebswirtschaftliche Auswirkungen auf Zuchtziele, den Weinbau und die Umwelt
AP5.2 Sozial- und Betriebswirtschaftliche Auswirkungen auf den Verbraucher und das Marketing

Die Hochschule Heilbronn betrachtet im Rahmen des novisys Projektes die sozial- und betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der Kombination von Minimalschnitt im Spalier und dem Anbau pilzwiderstandsfähiger Rebsorten. Dabei geht es zum einen um die direkten Auswirkungen auf die Kosten- und Arbeitsstrukturen der Betriebe, aber zum anderen auch um die Vermarktungspotenziale von Weinen aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten. Aus diesem Grund arbeitet die Hochschule Heilbronn eng mit den Projektpartnern und Praxisbetrieben der Weinbranche zusammen. Die Konsumenten werden durch breit angelegte Studien in die Betrachtung eingebunden. Die Erkenntnisse aus diesen Arbeitspaketen kommen den Projektpartnern sowie den Praxisbetrieben zu Gute und dienen letztlich dazu, die Kombination aus Minimalschnitt im Spalier und pilzwiderstandsfähigen Rebsorten attraktiver zu machen.

Julius Kühn-Institut Siebeldingen, Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau

AP2.1 Biotische Faktoren: (Neue) Pilzkrankheiten

Das JKI für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau in Siebeldingen beschäftigt sich innerhalb des novisys-Projektes mit dem Einfluss des Erziehungssystems auf das Auftreten wichtiger pilzlicher Rebkrankheiten und führt hierzu vergleichende Untersuchungen in MSS- und Bogen-Anlagen durch.

Julius Kühn-Institut Siebeldingen, Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof

APs 1, 2, 3, 4

Das Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof ist an den Arbeitspaketen 1, 2, 3 und 4 beteiligt, welche an verschiedenen Stellen miteinander verknüpft sind.
Zu den Aufgaben gehören die Erfassung von Sorteneigenschaften in Bezug auf Pflanzen- und Traubenarchitektur, Beerenhaut, Phänologie, sowie Weinqualität in den zwei betrachteten Anbausystemen. Sie sind die Grundlage für die Evaluierung des Minimalschnitt im Spalier Systems im Vergleich zur traditionellen Spaliererziehung.
Hierbei werden die sortenspezifischen Effekte auf die Ertragsreduktion mittels Vollernter im Minimalschnitt im Spalier untersucht und präzise Phänotypisierungsverfahren genutzt um diese objektiv und automatisiert zu erfassen. In Kooperation mit der Uni Bielefeld werden die durch die mechanische Ausdünnung verusachten phänologischen Veränderungen und die Reifeverzögerung auf molekularer Ebene betrachtet.
Die Weinqualität der aus beiden Anbauformen für einzelne Rebsorten erzeugten Weine wird in einem vergleichenden Ansatz geprüft. Diese Untersuchungen erfolgen sowohl über analytische Methoden, als auch über eine sensorische Beurteilung der Weine.
In Kooperation mit der Firma ERO und der Universität Bonn wird an Methoden zur Quantifizierung des abgeschlagenen Traubenmaterials bzw. Lesegutes durch den Traubenvollernter gearbeitet. Desweiteren wurde gemeinsam die Phänotypisierungsplattform „Phenoliner“ auf der Basis eines Traubenvollernters aufgebaut. Ziel dieser Arbeiten ist die Schaffung einer Möglichkeit zur automatisierten, sensorbasierten Erfassung unterschiedlicher weinbaurelevanter Parameter der Rebe in einer Überfahrt, und dabei insbesondere die Quantifizierung des Traubenansatzes zu verschiedenen Zeitpunkten.

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Geodäsie und Geoinformation

AP3 Optimization of SMPH

Non-invasive sensor techniques are tested to investigate the possibilities for accurate and objective yield estimation to overcome the phenotypic bottleneck. A new moving sensor platform is developed, focusing on high-throughput data acquisition, the generation of complete data and sensor independence from varying field conditions.
The platform is based around a vertical multi-camera-system (MCS) installed inside the emptied harvesting tunnel of a tractor which is positioned towards the vine row. Homogenous acquisition conditions are achieved through sun shields, a uniform background to the canopy and artificial lightning units. Images achieved with the MCS are used to reconstruct a colored 3D point cloud of the complete vine row. Using machine learning algorithms and various 3D modeling tools the amount of grape clusters and berries, as well as the berry size are determined.

Universität Bielefeld, Fakultät für Biologie & CeBiTec

AP2.5 Klimawandel: Molekulare Grundlagen der Reifeverzögerung

Der Zeitpunkt der Beerenreife und die Qualität des Lesegutes sind nicht nur abhängig von den Rebsorten, sondern auch von Umweltbedingungen. Im Hinblick auf Klimaänderungen ist eine spätere Beerenreife von Interesse. Verschiedene Rebsorten zeigen unter gleichen Umweltbedingungen Unterschiede im Reifezeitpunkt. Auch Stressfaktoren, wie z.B. mechanische Ausdünnung können Reifeverzögerung hervorrufen.
Um Erkenntnisse über in die molekularen Grundlagen von Reifeverzögerungen zu gewinnen, werden zwei Burgunder-Sorten vergleichend untersucht. Eine der beiden Sorten wird zusätzlich nach mechanischer Ausdünnung in Hinsicht auf die resultierende Reifeverzögerung molekular untersucht. Die Erkenntnisse sollen für die moderne Rebenzüchtung nutzbar gemacht werden.

Universität Koblenz-Landau, Institut für Umweltwissenschaften

AP2.2: Arthropoden – Biodiversität und Schädlingskontrolle

Das JKI und die Universität Koblenz-Landau untersuchen Auswirkungen innovativen Weinbaus auf Insekten, Spinnen und Milben. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Nützlinge wie z.B. Raubmilben vom reduzierten Pflanzenschutz in PiWi-Reben profitieren. Dadurch scheint sich auch die natürliche Kontrolle potenzieller Schädlinge wie des Traubenwicklers zu verbessern. Vom Minimalschnitt profitieren verschiedene Arthropoden, möglicherweise auch die Kirschessigfliege. Aktuell wird untersucht, ob sich dies über die Jahre bestätigt und welche Arten für die verbesserte Kontrolle des Traubenwicklers bei reduziertem Fungizideinsatz verantwortlich sind.